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Es werden Posts vom Mai, 2021 angezeigt.

Die chinesischen Beamtenprüfungen

Geschichtlicher Hintergrund Die Geschichte der Bildung in China begann mit der Geburt der chinesischen Zivilisation. Adlige errichteten oft Bildungseinrichtungen für ihre Kinder. Bildung wurde außerdem als Symbol der Macht gesehen. Die Tang -Herrscher förderten die Verschmelzung von mittlerem Grundbesitz, Bildung und Amt die den chinesischen Kaiserstaat bis zum Ende charakterisierten. Nach der Reichseinigung durch die Tang-Dynastie wurde die Aristokratie in China schrittweise, wenn auch nicht vollständig, machtpolitisch durch die Beamtenschaft verdrängt. Kaiser Gaozu bediente sich administrativer Maßnahmen zur Sicherung seines Herrschaftsgebietes. Damit veränderte sich auch die Stellung des Herrschers, der zunehmend durch die Beamtenschaft kontrolliert wurde. Die Bedeutung des Kaiserhofes und damit auch die Rolle der Hauptstadt veränderten sich ebenfalls, die Eliten orientierten sich neu. Funktionen der Beamtenprüfung der Tang-Zeit Die Etablierung der kaiserlichen Beamtenprüfun...

Gesellschaftliche Verhältnisse der Yuan 元-Dynastie

Zeitgenössischer Hintergrund Mit der mongolischen Eroberung des chinesischen Gebietes und der Gründung der Yuan 元 -Dynastie (1279-1368), waren die Mongolen mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert. Die hochentwickelte, zivilisierte chinesische Gesellschaft war nicht allein durch mongolisches Staatswesen zu beherrschen und zu kontrollieren. Bereits Lu Jia 陸賈 (228-140 v. Chr.) wusste, dass es für die Herrschaft über ein Reich nicht ausreiche, es auf dem Rücken eines Pferdes zu erobern. So sagte er zu Kaiser Gaozu 漢高祖 (r. 202-195 v. Chr.), man müsse sich an Oden und Dokumente halten. Lu Jia war von der Methode überzeugt, dass nur Mittels der Beschäftigung von sowohl zivilen ( wen 文 ) als auch militärischen ( wu 武 ) Experten das Imperium fortdauern könne. [1] Eine große Hürde für die Mongolen stellte die demographische Mehrheit der chinesischen Bevölkerung dar, welche, mit der Eingliederung der Südlichen Song 南宋 -Dynastie, annährend 97% der Gesamtbevölkerung ausmachte. Um d...

Jurchen in China

Die Jurchen waren ein nomadisch geprägtes, tungusisches Volk, das aus der östlichen Mandschurei stammte. Sie herrschten von 1115 - 1234 n. Chr. über Nordchina und begründeten die Jin 金-Dynastie. Sie waren die Vorfahren der späteren Mandschu - den Begründern der Qing-Dynastie.  Mit der Etablierung der Jin–Dynastie (1115-1234) veränderte sich das Selbstverständnis der Jurchen. Diese waren zuvor ein egalitärer Stammesverband ohne Namen und Führer. Entscheidungen trafen sie in Form von gemeinschaftlichen Beratungen. So heißt es bei Tao Zongyi 陶宗仪 (1329-1410):  „Es gab keinen Unterschied zwischen hohen und niedrigen Rängen. Bei wichtigen Staatsangelegenheiten begaben sich alle auf das freie Land, setzten sich in einem Kreis nieder und berieten, indem sie Linien in Asche zogen.“ Mit ihrer Herrschaft über das chinesische Reich urbanisierte sich die durch den Nomadismus geprägte Gesellschaft der Jurchen und innerhalb Chinas entstanden vier Hauptstädte. Verwaltungstechnisch übernahmen ...